Woher kommt das Digitalisierungsgefälle in den Unternehmen?

| 24 Oktober 2024

Warum ist das Finanz- und Rechnungswesen meist besser digitalisiert als Bereiche wie Produktionsplanung und Lagerverwaltung? ERP-Experten von Konica Minolta erklären Hintergründe und Strategien für die fertigende Industrie.



Ein interessantes Detail-Resultat aus der Studie „Digital Office Index 2024“, die der IT-Branchenverband Bitkom gemeinsam mit Partnern wie dem Technologie- und Managed-Service-Provider Konica Minolta durchgeführt hat, zeigt ein deutliches Digitalisierungsgefälle innerhalb von Unternehmen: In Bereichen wie Personalwirtschaft oder Finanz- und Rechnungswesen sind meist digitale Lösungen im Einsatz (bis zu 77 Prozent). In Bereichen wie Produktionsplanung, Materialwirtschaft oder Lagerverwaltung sind es schon deutlich weniger (teils nur 29 Prozent, siehe Grafik). 


 

Deckt sich dieser Umfrage-Befund mit Beobachtungen in der Praxis? „Ja, wir sehen diese internen Unterschiede in der Tat bei vielen unserer Kunden“, sagt Markus Stein,Head of Infor Business bei Konica Minolta: „Wir beraten vor allem große Unternehmen der fertigenden Industrie. Gerade in der Produktionsplanung und -steuerung wird noch viel mit Excel-Tabellen gearbeitet.“ 
 

Produktion zu komplex? 


Die Arbeitsvorbereitung, die Planung der Fertigungslinien, die Beschaffung von Materialien – viele würden sagen, das ist so komplex, das schafft keine Software. „Da wird viel telefoniert und manuell in Tabellen eingetragen“, erzählt Stein. Im Finanzwesen auf der anderen Seite gibt es sehr präzise gesetzliche Vorgaben. Das führt zu einer gewissen Standardisierung der Prozesse, was die Implementierung entsprechender Software vereinfacht. Außerdem wirken die strengen Regularien oft als Treiber der Digitalisierung, etwa bei der E-Rechnung, deren Einsatz ab 2025 in Deutschland verpflichtend wird. 

 

Behindert Standort-Vielfalt die Automatisierung? 


„Je größer die Variantenvielfalt in den Prozessen, desto geringer ist für gewöhnlich der Automatisierungsgrad in der Planung und Steuerung“, sagt auch Marco Brunnenkref, Senior Consultant für das ERP-System Infor bei Konica Minolta. Wenn etwa der Produktionsprozess im deutschen Werk geringfügig anders organisiert ist als im Werk in Polen oder in China, dann muss oft die Software angepasst werden, was hohe Entwicklungskosten mit sich bringt. Brunnenkref: „Das ist der große Vorteil von Infor LN im Vergleich zu anderen ERP-Systemen: es kann unterschiedliche Prozesse an unterschiedlichen Standorten abbilden, ganz ohne spezielle Anpassungen der Software.“ 

Die große Zahl unterschiedlicher Varianten führt lauf Brunnenkref zum beschriebenen Digitalisierungsgefälle: „Im Finanzwesen gibt es nicht zwei Meinungen darüber, wie eine Abbuchung funktioniert. Da kann man sich gar nicht so viel Neues ausdenken, was dann in der Software dargestellt werden müsste. Die Produktionsplanung mit oft zehntausenden unterschiedlichen Komponenten und zahlreichen Prozessschritten ist in dieser Hinsicht deutlich komplexer.“ 

Ein „Nein“ zur Digitalisierung? 

 

Sollten auch Prozesse in Bereichen wie Produktionsplanung, Materialwirtschaft oder Lagerverwaltung digitalisiert werden? Viele Unternehmen scheinen diese Frage mit „Nein“ zu beantworten. Zwar haben mittlerweile, im Vergleich zur vergangenen Umfrage im Jahr 2022, mehr Betriebe digitale Lösungen im Einsatz. Jedoch ist der Anteil von Unternehmen, die hier eine Digitalisierung planen, zurückgegangen (siehe obige Grafik).  

„Es wirkt, als würden viele keine passende Lösung finden oder die Umsetzung für zu kompliziert halten“, so Markus Stein. „Das ist schade, denn mit Infor gäbe es eine gute Lösung speziell für die Herausforderungen der fertigenden Industrie. Außerdem bringt die Automatisierung mehrere Vorteile mit sich.“ Zu diesen zählen etwa: 
 

  • Nicht Opfer der Globalisierung sein, sondern von ihr profitieren: Viele internationale Konzerne verlagern ihre Produktionsstandorte näher an den Heimatmarkt („Nearshoring“). Das ändert jedoch nichts daran, dass sie ihre Produktion weiterhin dezentral aufstellen und auf unterschiedliche Standorte verteilen – um damit beispielsweise Personalkosten zu reduzieren. Ein ERP-System wie Infor LN erleichtert diese Strategie, indem es flexibel unterschiedliche Standorte abbilden kann. 

  • Kostenoptimierung ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Gebot der Stunde: Digitalisierung und Automatisierung beschleunigen, vereinfachen und verbilligen viele Abläufe. Der Wettbewerb wird härter und es kommt auf jeden Euro – und jeden Tag – an. ERP-Systeme ermöglichen automatische Abstimmungen zwischen Ver- und Einkauf, die zeitliche Optimierung von Fertigungsplänen und exakte Prognosen über Liefertermine. 

  • Mehr Automatisierung ist auch deshalb notwendig, weil Fachkräfte immer schwieriger zu bekommen sind. „Digitalisierung ist nicht nur ein Kostenfaktor, sondern kann auch die organisatorische Entwicklung vorantreiben“, sagt Brunnenkref. Die Software sollte Routineaufgaben übernehmen, damit die Menschen im Betrieb mehr Zeit haben, um sich wichtigen operativen oder strategischen Entscheidungen zu widmen. 

Weiter-Digitalisierung für die Industrie

Konica Minolta ist Gold-Channel-Partner für Infor, das ERP-System für große Unternehmen und die diskrete Fertigung. Ein starkes Team aus Berater*innen und Software-Entwickler*innen unterstützt Sie bei der Implementierung. Vereinbaren Sie ein unverbindliches, kostenfreies Informationsgespräch! 

Mehr erfahren

KI-Sales-Dashboard: Umsatz-Prognosen auf Knopfdruck

Das Data-Science-Team von Konica Minolta hat KI-Funktionen für Vertriebs-Dashboards entwickelt. Damit werden KI...

Blog
06.12.2024
Weitere Themen

Aus unserem Blog

Woher kommt das Digitalisierungsgefälle in den Unternehmen?

Warum ist das Finanz- und Rechnungswesen meist besser digitalisiert als Bereiche wie Produktionsplanung und...

Blog
24.10.2024

Digital Office Index 2024: Erst die Hälfte der deutschen Unternehmen schreibt E-Rechnungen

Digital Office Index 2024: Erst die Hälfte der deutschen Unternehmen schreibt E-Rechnungen

Presse
24.09.2024

Guck mal, wer da scannt: dem Digitalisierungs-Bedarf auf der Spur

Die Digitalisierung in allen Abteilungen vorantreiben – das steht bei vielen Unternehmen ganz oben auf der Agenda...

Blog
04.07.2024

Jetzt Konica Minolta Updates sichern!

Wir informieren bereits mehr als 4.000 interessierte Abonnentinnen und Abonnenten über Trends rund um Digitalisierung, IT und Digital Office. Und immer nur dann, wenn es wirklich etwas Neues gibt – versprochen!
Jetzt Update abonnieren
Sichern Sie sich DAS Update für IHR Business!