KI in Druckereien: Risiken zu Chancen

| 3 Mai 2024

KI in Druckereien: Risiken zu Chancen

Im Thema Künstliche Intelligenz sehen manche Druckereien ein Risiko. Doch in KI-Risiken stecken auch neue Chancen. So nutzt die Druckbranche AI richtig.



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An künstlicher Intelligenz (KI) kommt heute niemand mehr vorbei und in Zukunft schon mal gar nicht – so viel ist klar. Auch in der Druckbranche gibt es enorme Potentiale für einen Einsatz. Stellt sich nur die Frage: Ist das eine gute oder eine schlechte Nachricht? Thorsten Kinnen, Business Development Manager Commercial Printing bei Konica Minolta, hat sich mit den möglichen Risiken beschäftigt – und weiß, wie es Druckereien gelingen kann, sie in Chancen zu verwandeln und von den neuesten Entwicklungen zu profitieren. Hier teilt er seine Einschätzungen. 

Diese drei Risiken der künstlichen Intelligenz kann die Druckbranche in Chancen verwandeln

Kommen wir aber wieder zum Einsatz von KI in der Druck- und Medienbranche zurück. Einige vergleichen die Disruption durch KI für die Druckbranche mit der Erfindung der beweglichen Lettern oder des Internets. So beeindruckend die Leistungen auch sind, so beängstigend erscheinen sie manchen. Eine gewisse Skepsis ist sicherlich immer angebracht. Doch wer offen für Neues ist, kann den Entwicklungen auch viel Positives abgewinnen. Meine Top 3 der KI-Risiken zeigt, wie es funktionieren kann.

KI-Risiko #1

Lukrative Dienstleistungen einer Druckerei brechen weg ...
Ob Gestalter*innen und Texter*innen in den Vorstufen oder Berater*innen: Manche befürchten, dass sie in Zukunft durch Text- und Bild-KIs, Chatbots oder durch KI ergänzte Automatisierungssoftware ersetzt werden könnten. Und diese Sorge teilen auch die Verantwortlichen in so mancher Druckerei – denn die begleitenden Tätigkeiten machen manchen Druckauftrag überhaupt erst lukrativ. Natürlich könnten Kund*innen bereits jetzt, standardisierte Tätigkeiten, die eine gewisse Marge mit sich bringen, anderswo günstiger bekommen. In Zukunft könnten diese aber sogar der Kunde oder die Kundin selbst herstellen. Für die Druckdienstleiter bleibt dann noch weniger vom Kuchen übrig. 

... wird zu KI-Chance # 1

Den Fachkräftemangel aufbrechen!
Sicherlich könnten bald einige Tätigkeiten weniger gefragt sein – aber das kann sich durchaus positiv für Druckereien auswirken. Denn sowohl durch die wegfallenden Arbeiten als auch durch die Tatsache, dass auch sie standardisierte oder einfache Tätigkeiten mit KI-Unterstützung schneller und damit mit weniger Personalressourcen erledigen können, entsteht Raum für Spezialisierung und damit neue lukrative Zusatznutzen. Der Wegfall monotoner Tätigkeiten könnte sich außerdem als äußerst praktikables Rezept gegen den Fachkräftemangel erweisen, den auch viele Druckereien im Moment zu spüren bekommen. Die vorhandenen Mitarbeiter*innen müssen weniger „stumpf abarbeiten“ und können mehr Sorgfalt in hochwertige Produkte und Druckerzeugnisse legen. Außerdem sind die Ergebnisse der KI nur so gut wie die beschreibenden Prompts (Befehle). Wer sich früh in diesem Bereich professionalisiert, kann somit auch hier für sein Unternehmen ein Herausstellungsmerkmal erarbeiten. So bleibt das Drucken vor allem eins: gutes und wirkungsvolles Handwerk. 

KI-Risiko #2

Die negative Kostenspirale dreht sich...
Nicht nur die Tätigkeiten können durch KI wegfallen – auch der Trend stetig sinkender Volumina vieler Aufträge wird sich weiter fortsetzen, wenn gestützt durch KI, die Zielgruppenansprache immer feiner wird. Doch den immer kleiner werdenden Druckaufträgen stehen steigende Investitionen gegenüber: Neben neuer Software und neuen Schnittstellen werden Druckereien auch viel Geld in die Schulung der Mitarbeiter*innen stecken müssen, damit sie den steigenden Anforderungen noch nachkommen können. Im Ergebnis scheint sich eine Spirale aus immer weniger Einnahmen und immer mehr Ausgaben unaufhaltsam in Bewegung zu setzen. 

... wird zu KI-Chance #2

Ganz neue Geschäftsfelder ergeben sich!
Die Fortschritte mit der Künstlichen Intelligenz befeuern eine Entwicklung, die sich bereits seit einiger Zeit abzeichnet: Moderne, Daten gestützte, digitale Produktionsworkflows und -technologien, wie das Programmatic Printing, hyperindividualisierte Erzeugnisse und direkt angebundene Online-Shops unterstützen Druckdienstleister heute dabei Produkte anzubieten, die es vorher noch gar nicht gab – und sich so neue Business-Felder zu erarbeiten, die vor einigen Jahren noch weiße Flecken auf der Produkt-Landkarte waren. Der Zeitpunkt ist günstig, das eigene Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen und nach Möglichkeiten zu suchen, die vorhandenen Ressourcen mit smarten Tools zu zeitgemäßen Angeboten zu kombinieren. 

KI-Risiko #3

Druckereien verlieren den Anschluss...
„Die Welt hat nur Bedarf an einem Personal Computer“. Dieses Zitat das Thomas Watson, dem Vorsitzenden von IBM zugeschrieben wird, steht stellvertretend für viele, vor allem kleinere, eher handwerklich arbeitende Druckereien, die das Thema KI als irrelevante, vorübergehende Erscheinung abtun. „Vom KI-Hype profitieren und sich optimal für die Zukunft aufstellen? Der Zug ist abgefahren!“ könnte eine weitere Sichtweise sein, die wohl einige Entscheider*innen in der Druckbranche angesichts der rasant fortschreitenden KI-Technologie, haben könnten. Wer nicht in den letzten beiden Jahren extrem viel Zeit und Energie in neue Trends und Tools gesteckt hat, sieht sich bereits ausrangiert auf dem Abstellgleis stehen – als antiquierte, behäbige Dampflok, die zwar enorm leistungsfähig, aber dennoch ein Fall fürs Museum ist. Die große Angst: Auch die Kund*innen werden früher oder später bemerken, dass hier wichtige Weichen nicht gestellt wurden. 

... wird zu KI-Chance #3

Druckbranche gewinnt an Spezialisierung!
Es ist nie zu spät, auf einen innovativen und zukunftsorientierten Zug, wie z.B. KI, aufzuspringen – und dass andere bereits früher an Bord waren, ist kein Grund, sich bremsen zu lassen. Im Gegenteil: Wer schlau ist, nutzt gemachte Erfahrungen anderer, um sich selbst zu spezialisieren. Whitepaper, Online-Kurse und Seminare gibt es in Hülle und Fülle. Mit feinjustierten Prompts lassen sich Daten perfekt auf die Gegebenheiten in der Druckerei abstimmen. Über die Zeit lässt sich eine KI sogar eigens trainieren, um hoch individualisierte Produkte mit viel weniger Aufwand erstellen zu können – von Texten und Layouts über das Projekt- und Prozessmanagement bis zur Qualitätskontrolle. 

Fazit: Künstliche Intelligenz ist mehr als ein Trend für Druckdienstleister 

 

Ich bin überzeugt: Print ist lebendig wie noch nie – und der Megatrend KI wird das nicht ändern, sondern weiter vorantreiben. Es geht keineswegs darum, dass eine Branche überflüssig wird und Mitarbeiter*innen von Algorithmen ersetzt werden. Vielmehr ist es wichtig, disruptive Technologien gezielt einzusetzen – die Chancen sind groß, ein ganz neues Kapitel aufzuschlagen. Themen wie das Programmatic Printing und der Bedarf an Automatisierung, so wie die stetige Weiterentwicklung der verschiedenen Digitaldrucktechnologien sind echte Erfolgs- und Zukunftschancen. Wir von Konica Minolta unterstützen Sie gerne dabei, die Potenziale im Betrieb zu erkennen und mit smarten Lösungen den nächsten Schritt in die Zukunft zu gehen. 

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