Frau Wächter, warum sollte ich mich überhaupt um die Sicherheit meines Multifunktionsdruckers sorgen?
Jessica Wächter: Moderne Multifunktionssysteme (MFPs) im Büro sind mehr als „nur“ Drucker – sie sind Hochleistungs-IT-Devices mit eigenem Prozessor, Speicher und Betriebssystem. Damit sind sie aber auch angreifbar, wie jedes andere IT-System. Wenn wir uns also mit dem Thema Sicherheit im Unternehmen beschäftigen, gilt das nicht nur für die IT-Systeme, sondern auch für unsere MFPs. Denn Drucksysteme mit Festplatte bzw. Speicher, die auch über eine Netzwerkanbindung verfügen, bieten ungeschützt eine große Angriffsfläche. Nicht nur für Cyber-Kriminelle, sondern auch für die eigenen Mitarbeiter, die unbefugt auf Unternehmensdaten zugreifen.
Warum wird das Thema Sicherheit beim Drucken noch immer unterschätzt?
Unternehmen und auch der öffentliche Sektor legen zwar immer mehr Wert auf Sicherheit und investieren Milliarden von Euro in den Schutz von Rechnern, Servern oder mobilen Endgeräten. Sie übersehen dabei aber den Drucker als Sicherheitslücke im Unternehmen. Er ist das Stiefkind in der Sicherheitsstrategie. Das zeigt der Rundgang durchs Büro: Die Systeme stehen meist unbewacht und von jedem benutzbar an zentraler Position und schlummern leise vor sich hin – vor allem dann, wenn im Vorfeld keine gute Beratung und Sensibilisierung zur Sicherheit beim Drucken stattfand. Und mal ehrlich: So ein Drucker wird von den meisten als selbstverständlich hingenommen - ein Alltagsgegenstand, der genutzt wird, ohne darüber nachzudenken. Da ist es kein Wunder, dass viele die damit verbundenen Sicherheitsrisiken unterschätzen.