Wie nachhaltig sind Printprodukte?

| 9 Jänner 2025

Nachhaltiger als viele denken! Trotzdem können Druckunternehmen noch ökologischer agieren. Ein großer Hebel dafür sind digitale Drucksysteme.



Der Mainstream hat nicht immer recht. Zum Beispiel wenn er Print als Umwelt-Sündenbock hinstellt und alles Digitale als saubere Allround-Lösung. „Meine Meinung steht fest, bitte irritieren Sie mich nicht mit Tatsachen“, bringt Ralph Dittmann diese Haltung auf den Punkt. In einem Vortrag – bei den „WE.LOVE.PRINT meets Professional Printing Innovation Days“ von Konica Minolta und der Initiative WE.LOVE.PRINT – erklärte der Geschäftsführer der WKS Gruppe, warum Print besser ist als sein Ruf und nachhaltiger als viele glauben. 

„Meine Meinung steht fest …“

Sehen Sie den gesamten Vortrag von Ralph Dittmann, in dem er auch auf die Bedeutung des Waldes als Kohlenstoffsenke eingeht, sowie weitere Keynotes von den „Innovation Days“ bei Konica Minolta in Langenhagen/Hannover.

Wie viel CO2 verursachen Printprodukte? 

 

Natürlich verursachen Printprodukte Treibhausgas-Emissionen. Wie viel, das hängt von den konkreten Rahmenbedingungen ab. In einem realistischen Szenario, so die Einschätzung von Dittmann, fallen bei einem Kilogramm Papier ein Kilogramm CO2 an – für Papierherstellung und Druckprozess zusammen. Um das besser einordnen zu können: Pro Person und Jahr werden in Deutschland 15 Kilogramm an gedruckten Werbebeilagen produziert (die Zahl stammt aus dem Jahr 2019). Das macht also 15 Kilogramm CO2. Zum Vergleich: Bei einem Kilogramm Bio-Rindfleisch sind es bereits knapp 22 Kilogramm CO2 (laut dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg).  

„Mir geht es nicht darum zu sagen, was wichtig oder unwichtig ist, sondern um die Relationen“, so der WKS-Geschäftsführer. Apropos Relationen: Laut dem Bundesverband Druck und Medien machen Druckerzeugnisse weniger als 1 % des gesamten CO2-Fußabdrucks einer Person in Deutschland aus.
 

Nachhaltigkeit: Drucken mit wenig Energie 

 

Auch ein kleiner Fußabdruck kann immer noch kleiner werden. „Verbraucher*innen achten immer mehr darauf, ob Printprodukte nachhaltig produziert wurden“, sagt Mirko Pelzer von Konica Minolta. „Ökologische Verantwortung ist für Druckunternehmen daher auch eine Chance für Differenzierung und Wachstum.“ 

Konica Minolta unterstützt seine Kunden dabei, die ökologischen Auswirkungen des Druckprozesses zu minimieren. „Die Auswirkungen auf die Umwelt können durch digitale – statt konventionelle – Drucktechnologien deutlich verringert werden“, gibt Pelzer ein Beispiel. So wurde das Inkjet-Bogendrucksystem AccurioJet KM-1e unter anderem auch zur Reduzierung des Energieverbrauchs während des Druckens entwickelt.  

 

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Die Auswirkungen auf die Umwelt können durch digitale – statt konventionelle – Drucktechnologien deutlich verringert werden.

Mirko Pelzer

Offering Manager Konica Minolta

Digitaldruck: 80 % weniger CO2-Emissionen 

 

Einige Zahlen zeigen, was das konkret bedeutet: Für die Produktion von 1.000 Schön- und Widerdrucken – also beidseitig bedrucktem Papier – sinken die CO2-Emissionen im Vergleich zum Offsetdruck (Metallhalogenid-Methode) um rund 80 %. Im Vergleich zum Offsetdruck mit der moderneren LED-Methode sinken sie um über 75 %. Folgende Faktoren sind dafür verantwortlich: 

  1. Die AccurioJet KM-1e hat einen geringeren Energieverbrauch im Gegensatz zu einigen konventionellen Drucktechnologien. 

  1. Das digitale Drucksystem benötigt keine fixen Verbrauchsmittel wie z. B. Druckformen, sondern druckt digital von einer Datei. 

  1. Es verursacht zudem fast keine Makulatur, sondern produziert druckbogengenau nach Bedarf und auch variabel im Inhalt. 

Die LED-UV härtenden Farben dringen nicht sehr tief in den Bedruckstoff ein und sind daher leicht zu deinken, was die Umweltbelastung weiter reduziert und die Recyclingfähigkeit verbessert. Dazu kommen weitere Öko-Benefits des digitalen Druckens, etwa dass keine VOC-Chemikalien emittiert werden (die zur Luftverschmutzung beitragen und die Gesundheit gefährden können) oder dass weniger Stellplatz für die Maschine benötigt wird, welcher gebaut, klimatisiert und allgemein betrieben werden muss. 

 

Profis in Sachen Kreislaufwirtschaft 

 

„Die graphische Industrie kann aber noch mehr – sie kann Kreislaufwirtschaft“, sagt Pelzer. „In Sachen Recycling sind wir wirklich vorbildlich.“ Beilagenprodukte beispielsweise bestehen zum Großteil aus recyceltem Altpapier, erklärt der Druck-Experte. In der Papierherstellung wird zwar auch eine gewisse Menge an Frischfasern benötigt, diese stammen jedoch zu einem großen Teil aus Sägewerksabfällen bzw. aus Astbeiwerk. 

Auch beim Recycling machen die Details den Unterschied: Damit Papier erfolgreich wiederverwertet werden kann, muss sich der Toner leicht vom Altpapier entfernen lassen. Konica Minolta hat daher Spezial-Toner entwickelt, die eine besonders gute „Deinkbarkeit“ aufweisen.  
 

WE.LOVE.PRINT: Werbung für die Branche 

„Printmedien sind nicht per se weniger nachhaltig als Onlinemedien. Selbiges gilt umgekehrt. Es kommt auf die Details an“, resümiert die Initiative WE.LOVE.PRINT auf ihrer Website, auf der sie weitere Fakten und Hintergrundinformationen zum Thema bietet. Die Initiative – ins Leben gerufen von Konica Minolta gemeinsam mit dem Fachverband Medienproduktion und weiteren Partnern – hat das Ziel, positive Werbung für Print zu machen und mit allfälligen Vorurteilen aufzuräumen. Und zumindest zu versuchen, manche Meinungen mit Tatsachen zu irritieren. 

Nachhaltigkeit im Produktionsdruck

Erfahren Sie in unserer Info-Broschüre, wie Sie mit Konica Minolta im Produktionsdruck weniger Energie und Ressourcen verbrauchen – und aus Nachhaltigkeit eine Geschäftschance machen. 

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