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Der Trend zum E-Commerce und Cloud-Computing ist heute für alle Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Daher benötigen auch kleine und mittelständische Druckereien Web-2-Print-Lösungen. Und das nicht nur um ihre Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen, sondern auch um wettbewerbsfähig zu bleiben. Denn immer mehr Kund*innen erwarten webbasierte Angebote wie Remote Publishing, Online-Druck und E-Business-Druck. Wo liegen also die Potenziale von Web-to-Print genau und was macht einen modernen Web-to-Print-Shop aus?
Weshalb ist Web-to-Print für Sie als Druckdienstleister*in so wichtig? Ganz einfach: Es ermöglicht Ihnen, Ihre Dienstleistungen von denen Ihrer Mitbewerber*innen zu unterscheiden, Ihre Kosten zu senken, die Effizienz zu steigern und vieles mehr.
Ebenso wie externe Druckereien profitieren auch Hausdruckereien von Web-to-Print. Auch sie können so ihre Kosten senken, ihre Produktivität und die Gewinne steigern, Bestellvorgänge rationalisieren, die Anzahl zeitaufwändiger Anfragen reduzieren, die Nachbestellung von Druckaufträgen vereinfachen und die Kund*innenbeziehung verbessern. Modernes Web-to-Print ist dabei viel mehr als die reine internetbasierte, automatisierte Übermittlung oder Produktion von Drucksachen. Im Kontext von Industrie und Print 4.0 müssen Shop-Systeme flexibel und anpassbar sein und sie sollten sich nahtlos in IT-Systemlandschaften integrieren lassen.
Web-to-Print-Shop-Systeme unterliegen einem permanenten Wandel. Sie müssen sich an bestehende Abläufe in einer Druckerei und Abläufe bei Kund*innen der Druckerei anpassen und in die IT-Systemlandschaften einfügen lassen. Das bedeutet, dass zukunftsfähige Web-to-Print-Shops Schnittstellen brauchen, um den Datenaustausch zu anderen Systemen automatisiert und damit kostengünstig zu ermöglichen. Nützliche Schnittstellen sind:
1. Schnittstelle zur Druckvorstufe (Prepress): Damit können im Shop übermittelte Druckdaten direkt zum Datencheck in den Prepressworkflow übergeben werden, optimalerweise inklusive Artikelinformationen wie Format, Papiersorte, Weiterverarbeitung, Auflage und Liefertermin. Idealerweise ist diese Schnittstelle bidirektional. Das Web-to-Print-System kann dann entsprechende Folgeprozesse auslösen, z.B. den Versand einer Mailbestätigung an den Kunden bzw. die Kundin. 2. Schnittstelle zu eProcurement-Systemen der Kund*innen wie SAP, Navision und Oracle. Der bidirektionale Austausch von Jobinformationen vereinfacht den Bestell- und Rechnungsvorgang und ermöglicht gemeinsame Standards für alle Kommunikationsmittel. 3. Schnittstelle zu Versand- und Logistik-Dienstleister*innen für die automatische, webbasierte Kommunikation, beispielsweise aller relevanten Auftrags- und Versandinformationen. 4. Schnittstelle zur Finanzbuchhaltung (FiBu) wie Datev für die optimierte Rechnungserstellung. Das reduziert den manuellen Aufwand drastisch und vermeidet Fehlbuchungen. Auch das Mahnwesen wird vereinfacht. 5. Schnittstelle zu Bezahlsystemen: Zahlungsformen sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Typische Bezahlsysteme, die Schnittstellen erfordern, sind Papypal, Sofortüberweisung oder Giropay. Ohne externes Zahlungssystem können Sie Nachnahme, Lastschrift und Rechnung vom Web-to-Print Shop anbieten. Entscheidend ist, welche Zahlungsformen ihre Kund*innen bevorzugen.
6. Schnittstelle zu Factoring-Systemen: Mit der Wahlmöglichkeit „Kauf auf Rechnung“ kann der Umsatz deutlich gesteigert werden. Dazu bietet sich die Implementierung eines Factoring-Systems zur Sicherung des Zahlungsausfallrisikos an. 7. Import-Schnittstelle für das Editieren von Drucksachen: Eine wichtige Funktion für Web-to-Print-Shops mit Online-Gestaltung von Drucksachen ist die Nutzung von Gestaltungstemplates. Dazu werden grafische Designs so angepasst, dass sie mit dem Web-to-Print-System editiert werden können. 8. Bilddatenbanken und Bildpersonalisierung: Diese Schnittstelle importiert externe Bilder und stellt sie dem Benutzer bzw. der Benutzerin zur Verfügung. Im B2B-Umfeld kommen z.B. Schnittstellen zum Einsatz, die PIM (Product Information Manager) und DAM (Digital Asset Manager) Systeme ansprechen. 9. Marketplace: Je nach Geschäftsmodell ist es gewünscht, das Web-to-Print-System an einen Marktplatz anzubinden. Dafür gibt es Schnittstellen, zum Beispiel zu Amazon und Google. 10. CO2-Rechner: Für die klimaneutrale Produktion von Druckprodukten ist es unter Nachhaltigkeitszielen sinnvoll, die verbrauchten Ressourcen zu kompensieren. Dafür kann das Webt-to-Print-System eine Schnittstelle direkt zu einem Partner bzw. einer Partnerin für klimaneutrales Drucken anbieten, der/die die CO2-Emissionen des Auftrags berechnet und den Ausgleich über zertifizierte Klimaschutzprojekte abwickelt. 11. Schnittstelle zu MIS/ERP: Sie ermöglicht die Übergabe von Auftrags- und Rechnungsdaten an ein MIS/ERP-System und stellt APIs zum Rückimport des Prozess-Status bereit.
Je nach Zielgruppe macht es Sinn, den Webshop zu beschränken. Dementsprechend unterscheidet man zwischen Closed Shops (geschlossene Webportale) und Open Shops.
Zielgruppen für Closed Shops sind Industrieunternehmen, Gewerbe, Organisationen oder öffentliche Einrichtungen. Closed Shops sind geschlossene Webportale, zu denen nur definierte Benutzergruppen, beispielsweise Stammkunden, Zugang haben. Oft lassen sich auch Bereiche für unterschiedliche Kund*innen anlegen; mit individuellen CD-konformen Benutzeroberflächen und spezifisch hinterlegten Preisen.
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