Ein Potpourri an Herausforderungen

| 6 September 2022

Mit GLAMPRINT erfolgreich in die Zukunft sehen

Schmalere Budgets, Materialknappheit, Preisexplosionen, Fachkräftemangel – das Potpourri an Überraschungen und Herausforderungen wächst stetig. Viele Kunden suchen ihr Heil und neue Chancen im Onlinemarketing. Echte Druckkunst ist dadurch vom Aussterben bedroht. Dabei hat sie so viel zu bieten. Also höchste Zeit zum Umdenken: Warum nicht auf resonanzstarke, handwerklich gut gemachte Produkte und Kreativ-Workshops mit den Kunden setzen? Nachhaltige, emotionale Print-Highlights schaffen – eben echten GLAMPRINT ?    Im Interview erläutert Thorsten Kinnen, Business Development Manager bei Konica Minolta Business Solutions Deutschland und großer Fan von GLAMPRINT, warum Druckereien ihr Business as usual hinterfragen sollten, wie sie ihr Profil schärfen und so zu mehr Umsatz kommen können. 



Thorsten, lass uns heute über ein heißes Eisen sprechen: Die Marktlage ist nach wie vor schwierig. Viele Druckereien können oder wollen nicht einfach weitermachen wie immer. Als Lösung locken innovative, neue Digitaldruckkonzepte, genauso wie optimierte, klassische Druckmaschinen. Wie sollen Druckereien überhaupt noch investieren?  
 

Thorsten: Da möchte mal jemand keine Zeit verlieren und direkt mit der Tür ins Haus fallen (lacht). Und die Frage ist auch gar nicht so leicht und vor allem allgemeingültig zu beantworten. Digital statt Offset wird derzeit tatsächlich viel diskutiert. Dabei ist die Welt des Digitaldrucks sehr vielschichtig und eine belastbare Antwort bedarf hier meist eines sehr genauen Hinsehens. Toner oder InkJet, wasserbasiert oder LED-UV, welches Bogenformat? Und das sind nur einige wenige Fragen. 

Die Welt ist durch das Internet und die Digitalisierung so schnelllebig geworden. Persönliche Daten sind die neue Währung. Das Sammeln und Auswerten persönlicher Daten wird damit immer interessanter und lukrativer, genauso wie deren clevere Verwendung in der Druckproduktion.   

Es ist so wichtig geworden, mit einem klaren Blick das eigene Business stetig zu hinterfragen: Welche Produkte sind profitabel? Wie erreiche ich eine bestmögliche Response? Wie kann ich mich jetzt besser vom Wettbewerb abgrenzen? Mit dem klassischen „Weiter so!“ kommt man hier nicht weiter. 

Ich stelle in dem Zusammenhang gerne etwas provokant die Frage: „Kaufst Du noch oder investierst Du schon?“  


 

Was meinst du damit? Investieren und Kaufen sind doch ähnliche Begriffe? Und welche Rolle spielt GLAMPRINT dabei? 

 Thorsten: Tatsächlich spielt GLAMPRINT hier eine Rolle, aber ich glaube am besten erkläre ich mal kurz den Begriff GLAMPRINT, denn er ist ja noch recht jung. GLAMPRINT ist wider Erwarten kein Produkt und auch keine Maschine. Es ist vielmehr eine Hommage an die handwerklichen Meisterleistungen im Druck früherer Tage. GLAMPRINT steckt voller Emotionen und vereint so viel Begeisterndes aller Produktionsschritte inklusive der Verarbeitung in sich. Und er schlägt auch Brücken zwischen den Kreativen und dem Marketing auf der einen und der Produktion auf der anderen Seite. Es ist dieses positive Bauchgefühl beim Betrachten kreativer und multisensorischer Printprodukte. Und das Tolle: Jeder kann ein GLAMPRINTer sein.  

Aber zurück zur Frage: Es gibt einen sehr einfachen Unterschied zwischen den beiden Begriffen: Beim Kaufen befriedige ich kurzfristige Bedürfnisse, ohne diese tiefer zu hinterfragen. Wenn ich investiere, habe ich meist einen Plan und schaue mir die Dinge sehr genau an. GLAMPRINT kann hier ein hervorragender Leitfaden sein, um das eigene Handeln zu hinterfragen und einen tragfähigen Plan für Investitionen zu entwickeln. 

 


Wie steht denn Print aktuell im Vergleich zu Online? Gibt es hier Vergleichszahlen? 

Schauen wir einmal auf einige Zahlen des BVDM: Diese Zahlen könnten wehtun: Vor der Pandemie wurden fast 55 Prozent der Werbeausgaben für Print ausgegeben. Aktuell sind es nur noch 34 Prozent. Dabei weiß eigentlich jeder Werber, dass die so wichtige Response über gut gemachten Print einfach höher ist. Online ist nicht haptisch, nicht multisensorisch. Es ist nicht überall einsetzbar und schon gar nicht überall erreichbar. Ganz im Gegenteil: Adblocker können eine Anzeige sogar verhindern.  

Vielfach versuchen Werbetreibende heute, Print mit z.T. unehrlichen Argumenten in die Umweltschmuddelecke zu stellen. Aber genau dieses Umweltargument zieht meiner Meinung nach nicht wirklich. Denn welchen CO2-Fußabdruck hat eigentlich so eine Online-Kampagne?! Server und Netzwerkinfrastruktur schlafen schließlich nie. Nur weil man sie nicht sieht, ist die Belastung trotzdem da. Natürlich kommt es auch darauf an wie Print umgesetzt ist und schon sind wir wieder bei GLAMPRINT. Du siehst: Das Thema ist durchaus komplex, da könnten wir ein eigenes Interview zu machen (lacht erneut) Print ist wiederverwendbar, geduldig, durchaus nachhaltig und Print kann auch Brücken ins Online schlagen – Der Weg von Online in Print klappt leider noch nicht. Nur gemeinsam wird ein Schuh draus.  

Insgesamt sollte die Diskussion unaufgeregter und sachlicher geführt werden, denn wie immer liegt die Wahrheit in der Mitte.  


 

Was wird in diesem Zusammenhang, Deiner Meinung nach denn übersehen? Wo siehst Du die Stärken von Print?  


Thorsten: Wie gerade gesagt: Im Gegensatz zu Online-Marketing kann Print beide Welten bespielen. Dank verschiedener Technologien wie Links, QR-Codes,Augmented Reality oder aber auch NFC und RFID-Technik, wird auch Print trackbar und schlägt außerdem die Brücke zum Online-Marketing. Zudem kann ich Print im Sinne der Customer Journey deutlich besser an effektiven Touchpoints platzieren. Individualisierung ist auch keine Erfindung des Onlinemarketings.

Print ist hier seit jeher unterwegs und dank modernster digitaler Druck-, Veredelungs-, und Laserschneidemöglichkeiten auch ein echter Responsebooster. Variabler Datendruck und Workflow-Automatisierung eröffnen Druckereien hier z.T. völlig neue Möglichkeiten, um Marketer, Kreative oder Druckeinkäufer zu begeistern. Hatte ich in diesem Zusammenhang schon GLAMPRINT erwähnt? (lacht) 


 

Responsebooster? Wie meinst Du das? Hättest Du da vielleicht ein Beispiel?   

 Thorsten: Das, was du fühlst, wenn du eine Goldprägung oder gestanzte Oberfläche berührst, bleibt auch beim Kunden im Gedächtnis. Neurowissenschaftlich wurde in verschiedenen Studien u.a. vom Verband Druck und Medien Bayern zusammen mit Seismografics bewiesen: Je mehr Reize ausgesendet werden, desto mehr Aufmerksamkeit schenkt der Betrachter den Reizen. Die optische Existenz von Spotlack oder einem sehr haptischen Papier erhöht die Aufmerksamkeit schon merklich. Ergänze ich nun 3D-Elemente z.B. durch den Einsatz von Relieflack, erhöht sich die Aufmerksamkeit noch stärker. Kommt dann zusätzlich noch eine Metallisierung ins Spiel, ist das der Aufmerksamkeits-Jackpot. Wenn Probanden solch ein Druckstück befühlen, drehen und wenden, arbeiten alle Sinne auf Hochtouren und damit kommen alle Komponenten voll zur Geltung. Das ist pure Emotion! Zusätzlich erhöht sich so die Verweildauer und damit auch die Chance im Gedächtnis zu bleiben bzw. mehr Informationen transportiert zu bekommen. 

  
Und was bedeutet das ganz konkret für Unternehmen?  

 Thorsten: Studien im Verpackungsbereich haben gezeigt, dass es  im Schnitt 3,6 Sekunden dauert, bis wir eine unveredelte Verpackung im Nebeneinander mit anderen Produkten identifizieren. Ist die Verpackung veredelt, halbiert sich diese Zeit fast auf zwei Sekunden. Zwei Sekunden weniger, in denen ansonsten andere Produkte, z.B. durch ein ansprechenderes Design oder den höheren Bekanntheitsgrad der Marke, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und der potenzielle Käufer abwandert. Und wie bereits erwähnt: Die Verweildauer steigt. So können sich Details besser einprägen oder es lassen sich überhaupt weitere Informationen transportieren, die ansonsten nicht wahrgenommen worden wären. Der hochwertigere Druck erobert also mehr Kunden.   


 

Und wie sieht es beim Thema “Aufmerksamkeit durch Farbe” aus?  

Thorsten: Auch Farbe allein kann schon zu einer erhöhten Aufmerksamkeit führen. Drucke ich einen größeren Farbraum als nur den Minimalstandard, provoziere ich auch ein „Oh wow!“. Wir sind alle trainiert auf die Farben des isocoated, bzw. uncoated Farbraums. Die Daten kommen ja meist schon auf dieses „gemeinsame Minimum“ reduziert bei der Druckerei an. Drucke ich jetzt einen größeren Farbraum, ist das ungefähr wie der Vergleich von einem Standard- mit einem UltraHD-Fernseher. Man sieht das gleiche, aber in UltraHD ist das schon geiler. Ich hätte da zwei Bilder, an denen man diesen Effekt sehr schön sehen kann: Zum einen ein wunderschönes, farbenfrohes Bild im isocoated v2 Farbraum. Und im direkten Vergleich, das gleiche Bild im erweiterten eciCMYK v2 (FOGRA 59) Farbraum.  



Erstaunlich, nicht wahr?! Bislang kam den Kreativen immer das große Weinen, wenn sie die Druckvorschau in Photoshop oder InDesign aktiviert haben. Dank des FOGRA 59 Standards und modernem Digitaldruck haben wir heute die Chance, viel mehr aus den Daten herauszuholen. So begeistern wir mit einem echten Boost an Farbe.   

Kombinierst du dann auch noch die Themen Farbe, Veredelung und Form kreativ und zielorientiert miteinander, dann wirst du eine Response erzielen, die online gar nicht denkbar ist. Und schon sind wir wieder bei GLAMPRINT. Unsere Druckbranche tut gut daran, selbstbewusst und wissend um die eigenen Stärken, in die wunderbar bunte Welt von „GLAMPRINT“ einzutauchen. Und jeder kann schon jetzt mehr GLAMPRINT als er glaubt. Nicht umsonst sagen wir „Nutze Deine Möglichkeiten“. Intelligent ergänzt, schafft man so auch neue profitable Geschäftsmöglichkeiten. 


 

Die Ergebnisse sind schon beeindruckend. Aber was tun, wenn die Kunden weiter zögerlich bleiben?  

Thorsten: Über die Jahrzehnte haben die Kunden gelernt, wie sie Daten vorbereiten müssen, damit sie druckbar sind. Einige können es auch heute noch nicht, aber zumindest isocoated als Ausgabefarbraum ist weitestgehend bekannt und meist eingebettet. Ich will nichts beschönigen, wer jetzt die Vorteile eines größeren Farbraums nutzen will, wird ein wenig missionarisch tätig werden müssen. Mit den passenden Mustern sollte das aber ohne schwere Kopfschmerzen gelingen.  

Reden wir zusätzlich von Veredelung oder Formgebung gibt es noch eine ganz andere Idee: Warum trittst du nicht als Partner auf, der umfangreich beraten kann? Warum nicht Mal statt nach einer stumpfen Günstiglösung zu suchen, einen kleinen Innovationstag einlegen und ohne Druck und Zwang Ideen entwickeln?  

Oder mit dem Kunden vor Ort, mit seinen Veredelungs- oder Stanzdaten, digital ein Muster fertigen, um dann ggf. das Ergebnis direkt weiter anzupassen, bis es gefällt. Im Anschluss entscheidet man dann, ob entweder ein Werkzeug für die klassische Produktion bestellt wird oder man das Produkt digital fertigt? 

Es muss aber nicht bei reinem Hardwareeinsatz bleiben. Ein weiterer Baustein ist der Einsatz von Softwaretools, mit denen man den eigenen Maschinenpark analysieren und optimieren kann. Das Zauberwort heißt Dashboarding und das Ziel „Mehrwert durch Daten“. Liegt das Geheimnis meines zukünftigen Erfolges in der Automatisierung oder in meiner individuellen Abgrenzung vom Wettbewerb? Warum im Haifischbecken mitschwimmen, wenn ich meinen eigenen Pool haben kann?  

Dann lohnen auch moderne Lasersysteme, die schneiden, schlitzen, perforieren, gravieren und vor allem individualisieren können und das mit beeindruckenden Ergebnissen. Da wir hier von digitaler Technik reden, geht es automatisch um Auflagen ab 1. 

 Die wichtige Botschaft ist dabei ganz einfach: Betrachte ab sofort Deine Arbeit mit anderen Augen und schenke Dir mehr Wertschätzung. Nutze Deine Möglichkeiten – Sei ein GLAMPRINTER – und zeige Deinen Kunden den Unterschied. Print it, Lack it, Cut it, Love it. 

 
Vielen Dank Thorsten für das Interview  

Thorsten: Sehr gerne und ein kleiner Hinweis in eigener Sache sei mir noch gestattet. Es soll Druckereien geben, die Konica Minolta bei diesen Themen noch nicht ganz auf dem Schirm haben. Sie werden sich wundern, wie gut wir hier aufgestellt sind. Mit meinem Team aus Spezialisten, helfen wir gerne das eigene Tun zu hinterfragen und mögliche Lösungswege zu entwickeln. Denn wer von GLAMPRINT spricht, sollte GLAMPRINT auch verstehen (Augenzwinkern). 


 

Das könnte Sie auch interessieren

Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt Konica Minolta Updates sichern!

Wir informieren bereits mehr als 4.000 interessierte Abonnentinnen und Abonnenten über Trends rund um Digitalisierung, IT und Digital Office. Und immer nur dann, wenn es wirklich etwas Neues gibt – versprochen!
Jetzt Update abonnieren
Sichern Sie sich DAS Update für IHR Business!