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Heute beginnt der zweitägige Digital Gipfel 2022 der Bundesregierung. Nach wie vor ist das Thema Digitalisierung einer der Schwerpunkte der Regierung. Hiermit verfolgt sie das Ziel, die Digitalisierung sowohl zu beschleunigen als auch zu vertiefen und ihr Potenzial für Wohlstand, Freiheit, soziale Teilhabe und Nachhaltigkeit zu nutzen. In diesem Jahr bildet das Thema Datenökonomie unter dem Titel „Daten – Gemeinsam digitale Werte schöpfen“ den Fokus. Damit widmet sich die Bundesregierung dieses Mal der essenziellen Ressource der digitalen Transformation: den Daten. Mit Joerg Hartmann, Geschäftsführer von Konica Minolta Business Solutions Deutschland und Österreich, haben wir über den Stellenwert des Themas „Daten für Wirtschaft und Gesellschaft“ und seine Erwartungen an den Digital Gipfel bzw. die Regierung gesprochen.
JH: Der digitale Wandel betrifft uns alle, die Wirtschaft genauso wie die gesamte Gesellschaft. Zentraler Mittelpunkt der Digitalisierung sind Daten. Wenn diese richtig genutzt werden, können sie für alle Beteiligten enorme Vorteile bringen. Daher finde ich die Wahl des diesjährigen Themas sehr gut und angebracht. Zumal es auch zahlreiche Facetten hat, die es dabei zu beachten und zu diskutieren gilt.
JH: Nun, Daten, richtig genutzt, sind zweifelsohne ein Innovationstreiber. Aber es fängt bereits vorher an: Welche Daten habe ich, wie gehe ich damit um, wie strukturiere ich sie, wie stelle ich den Datenschutz sicher und wie generiere ich am Ende Mehrwert daraus. Alles Fragen, die beantwortet werden müssen, um Daten – egal für welchen Bereich – effektiv und zum Wohl von Gesellschaft und Wirtschaft einzusetzen.
JH: Dazu gibt es die unterschiedlichsten Studien, je nachdem, ob innerhalb der EU, im Rahmen der G20 oder weltweit. Auch in Deutschlands sind die Meinungen hierzu sehr verschieden. Sie alle haben jedoch eines gemeinsam: In keiner Studie oder Befragung wird der deutschen Wirtschaft ein Spitzenplatz oder eine Vorreiterrolle attestiert. Wenn man sich den Digitalisierungsindex der Bundesregierung ansieht, dann erreichen wir eine Quote von 108 Punkten im Jahr 2021 gegenüber dem Ausgangswert von 100 Punkten im Jahr 2020. Das bedeutet: Viele Unternehmen in Deutschland arbeiten mit Daten und stellen dementsprechend auch Informationen digital bereit. In der Detailauswertung sieht man aber, dass es vielen noch nicht gelungen ist, auch ihre Prozesse und Geschäftsmodelle datenbasiert zu steuern. Hierzu kommt es auf den digitalen Reifegrad eines Unternehmens an. Grundsätzlich würde ich diese Einschätzungen auf Basis des Digitalindex aber nicht zu kritisch bewerten, denn durch die Covid-19 Pandemie haben wir auch in Deutschland einen starken und nachhaltigen Digitalisierungsschub erfahren. Das bezieht sich sowohl auf die Wirtschaft als auch auf die Gesellschaft, was ich bei uns selbst im Unternehmen ebenso wie bei unseren Kunden und Kundinnen im täglichen Business auch immer wieder feststellen kann.
JH: Wenn ich uns als heutigen Technologie- und Managed Service Provider betrachte, dessen Ziel es ist, für seine Kunden und Kundinnen Mehrwert durch Daten zu generieren, so haben auch wir einen intensiven Weg der Digitalisierung hinter uns, den wir kontinuierlich weiter vorantreiben. Wir haben zahlreiche strategische Initiativen gestartet, die sämtliche Bereiche unseres Unternehmens umfassen, um neue digitale Strukturen und Prozesse zu schaffen. Auch neue Jobs wie Data Scientists oder die Förderung unserer Mitarbeitenden im Umgang mit und in der Nutzung von Daten gehören für uns heute schon wie selbstverständlich dazu. All das ebnete uns den Weg, fundiertere Entscheidungen auf Basis von Daten statt Bauchgefühl zu treffen und unsere Geschäftsmodelle danach ausrichten zu können. Zudem profitieren wir natürlich auch selbst von den Tools, mit denen wir unsere Kunden und Kundinnen auf ihrer digitalen Reise unterstützen. Hierzu zählen zum Beispiel Lösungen wie die digitale Kundenakte, ECM-Systeme, Dashboards oder auch Microsoft 365, was uns im New Way of Work die tägliche Arbeit und Kollaboration von den verschiedensten Orten aus erleichtert.
JH: Viele Unternehmen und Geschäftsführer gerade im Mittelstand haben die tatsächliche Relevanz von Daten meiner Ansicht nach noch nicht erkannt, aus vielfältigen Gründen. Hierzu zählen häufig nicht formal standardisierte Geschäftsprozesse oder auch fehlendes IT-Know-how, ebenso wie eine zaghafte Umsetzung fortschrittlicher Technologien. Wenn es um fundierte Entscheidungen geht, führt an der effizienten Nutzung von Daten aus meiner Sicht aber kein Weg mehr vorbei, denn das Arbeits- und Marktumfeld im Geschäftsalltag ist zunehmend unbeständiger geworden. Hinzu kommt, dass Menschen, Orte und Technologie immer stärker miteinander verbunden sind. Das alles erfordert von Geschäftsführern komplexe Entscheidungen, wofür Daten die notwendige Basis bilden und Bauchgefühl idealerweise nur als finale Entscheidung zwischen zwei gleichwertigen Möglichkeiten zum Einsatz kommt. Daten sind heute Treiber für dynamische Geschäftsveränderungen und -ideen und ein wahrer Schatz für jedes Unternehmen, den es zu heben gilt, um nicht zuletzt auch die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Daten sind heute Treiber für dynamische Geschäftsveränderungen und -ideen und ein wahrer Schatz für jedes Unternehmen, den es zu heben gilt, um nicht zuletzt auch die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Joerg Hartmann
Geschäftsführer von Konica Minolta Business Solutions Deutschland und Österreich
JH: Ein optimaler Einstieg ist unsere DX360° Analyse, die den digitalen Reifegrad eines Unternehmens erhebt. Sie kann ganz einfach und bequem online durchgeführt werden. Anhand der vordefinierten Fragen und Themenfelder erhalten Unternehmen schnell einen ersten Überblick, wo sie im Hinblick auf die Bereiche „Analytik & Intelligenz“, „Mobilität“, „Produktivität & Zusammenarbeit“ sowie „Sicherheit & Compliance“ stehen und wo mögliche „blinde Flecke“ sind. Auf Basis dieser Daten bieten wir anschließend Workshops je nach Kundengröße und Anforderung an und legen gemeinsam die nächsten Schritte fest. Dabei ist es essenziell zu verstehen, wo die Potenziale liegen und welches die größten Herausforderungen sind. Das ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich, daher gestaltet sich auch jedes Projekt sehr individuell.
JH: Das ist in Summe ganz unterschiedlich, aber ein großer Bereich treibt definitiv alle Unternehmen an: Security. Ein komplexes Thema, bei dem Unternehmen Antworten darauf finden müssen, wie sie ihre Umgebung sicher gestalten, Mitarbeitende im Hinblick auf Cyber-Gefahren sensibilisieren und unternehmenskritische Daten schützen. Aufgrund der Vielschichtigkeit des Themas bieten wir daher auch ein umfassendes Security-Konzept an – unsere Services reichen von Information- und IT-Security über Printer-Device- bis zu Video-Security-Services. Auch die Überführung von papierbasierten Prozessen in die Online-Welt ist immer wieder ein Thema, z. B. mittels Enterprise Content Management. Und nicht zuletzt natürlich auch das Thema Cloud im Rahmen von Mobile Work, wozu wir verschiedene Services auf unserer Cloudplattform Workplace Pure anbieten, die das Arbeiten erleichtern oder Unternehmen auch mit unseren Managed Services dadurch unterstützen, dass wir die Administration für sie übernehmen. So werden Geschäftsergebnisse optimiert, die Zusammenarbeit gefördert und damit ganz allgemein die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöht.
JH: Mit der Verbesserung des innovativen und verantwortungsvollen Umgangs mit Daten sowohl in der Wirtschaft, Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und der Verwaltung hat sich die Bundesregierung ein hohes Ziel gesteckt. Aber zurecht, denn gerade auch die Bürgerinnen und Bürger können in vielfältiger Weise von Daten als Innovationstreiber profitieren. Ob im medizinischen Bereich durch Personalisierung und Remote Services oder bei einer verbesserten und umweltfreundlichen Verkehrs- und Stadtplanung. Als Geschäftsführer bin ich für Deutschland und Österreich zuständig. Wenn ich diese beiden Länder in Bezug auf Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung vergleiche, schneidet Österreich in den meisten Bereichen deutlich besser ab. So gibt es für alle Österreicher eine Smartphone-App, mit der man seine Wohnsitzänderung melden, PDF-Dokumente rechtsgültig signieren oder eine Wahlkarte beantragen kann. Auch beim E-Rezept ist Österreich schon deutlich weiter, sodass Deutschland bei all diesen Themen noch einiges aufzuholen hat. Darüber hinaus zeigen die mehr als 240 Maßnahmen der Bundesregierung hierzu, die die Datenbereitstellung und den Datenzugang verbessern, Datennutzung fördern, Datenkompetenz steigern und Deutschland zum Vorreiter für das Teilen von Daten machen sollen, die hohe Komplexität des Themas. Dadurch ist es gar nicht so leicht, wirklich einzelne, entscheidende Punkte zu benennen, aber um aus dem Programm des Digital Gipfels nur einmal zwei Aspekte herauszugreifen, die ich für besonders wichtig halte: Da geht es zum einen um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und dessen Einsatz, vor allem auch im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit. Sich diesem Thema zu widmen, halte ich gerade in der heutigen Zeit für sehr wichtig. Gleiches gilt für das Thema Data Literacy. Wenn Daten immer mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft und Unternehmen rücken, müssen wir auch ein gewisses Maß an Datenkompetenz für alle sicherstellen. Das betrifft die Fähigkeit, Daten auf kritische Art und Weise nicht nur zu sammeln und zu managen, sondern auch zu bewerten und anzuwenden. Was wir bei Konica Minolta auch seit einiger Zeit bereits als Kompetenz zur Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden verankert haben. Denn unsere Mission, für die sich mehr als 2.000 Konica Minolta Mitarbeitende jeden Tag in Deutschland und Österreich einsetzen, lautet: Für unsere Kunden und Kundinnen Mehrwert durch Daten zu generieren.
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