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Wie oft haben Sie heute schon gegoogelt? Und wussten Sie, dass Sie dabei auch eine ganze Menge Kohlendioxid (CO2) erzeugen? Wir verraten, warum Digital Responsibility ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Digitalisierung in Unternehmen ist.
Mit Künstlicher Intelligenz, autonomem Fahren, Augmented Reality und Smart-Home-Systemen hat der technologische Fortschritt Einzug in unseren beruflichen und privaten Alltag gehalten. Ob Verbraucher, Mitarbeiter, Großkonzern oder Start-up – die digitale Transformation treibt uns alle an. Meist stehen bei den Diskussionen über die Vor- und Nachteile der Digitalisierung technologische bzw. wirtschaftliche Themen im Fokus. Ein Faktor kommt dabei viel zu kurz: Die gesellschaftliche und soziale Dimension. Corporate Digital Responsibility (CDR) bezieht diese Aspekte mit ein – und ist nicht nur ein Trend, sondern auch wichtiger Erfolgsfaktor für die Digitalisierung. So hat auch das Marktforschungsunternehmen Gartner das Thema „Digital Ethics“ zum Top-Technologie-Trend für die kommenden Jahre auserkoren.
Digitale Nachhaltigkeit und digitale Verschmutzung sind Themen, die uns alle selbst jeden Tag betreffen. Ein Beispiel: Die tägliche Google-Suche erzeugt rund 0,2g CO2. Warum? Der Suchbegriff wurde innerhalb einer knappen Sekunde zu einem Datenzentrum geschickt, erfasst, umgewandelt und an einen weiteren Server gesendet. Diese Datenzentren verbrauchen natürlich ebenfalls Energie. Inzwischen trägt der Energiebedarf dieser Serverfarmen so viel zum weltweiten Kohlendioxid-Ausstoß bei wie der Flugverkehr. Überlegen Sie kurz einmal, wie oft Sie diese Woche bereits mit Google nach etwas gesucht haben und wie viel CO2 dabei in etwa angefallen ist.
der deutschen Kunden glauben, dass sie Kontrolle über ihre Daten haben (pwc.de, 2020)
der Kunden sind loyaler gegenüber Unternehmen, die digitale Nachhaltigkeit leben (pwc.de, 2020)
der CEOs meinen, dass sich KI negativ auf das Vertrauen der Stakeholder auswirkt (pwc.de, 2020)
Bekannte IT-Player zeigen, wie digitale Nachhaltigkeit funktionieren und auch im Unternehmen gelebt werden kann. So informieren Konzerne wie Microsoft oder die Deutsche Telekom auf ihren Websites ausführlich über ihren Umgang mit Digital Responsibility. Sie sprechen über interne Initiativen zum Thema Datenschutz, aber auch über externe Partnerschaften, z. B. zur Förderung von Frauen in IT-Berufen.
Das Software-Unternehmen Salesforce hat 2018 sogar einen eigenen „Chief Ethical and Humane Use Officer“ ernannt. Dieser arbeitet produkt-, rechts-, und ethikübergreifend an der Entwicklung und Umsetzung eines strategischen Rahmens für den ethischen und humanen Einsatz von Technologie. Digitale Transformation schafft daher nicht nur neue Produkte und Lösungen für Beruf und Freizeit sowie allgemeinen gesellschaftlichen Wandel, sondern sogar ganz neue Berufsfelder und Karrieremöglichkeiten.
Die vielen Fälle von Datenmissbrauch (Stichwort: Camebridge Analytica) sowie die Diskussionen rund um die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) haben die digitale Nachhaltigkeit auf die Agenda vieler Unternehmen befördert. Dies zeigt: Daten sind ein wichtiger Treiber der Digitalisierung.
Wenn Unternehmen die Digitalisierung nicht verantwortungsvoll angehen, laufen sie Gefahr, Kunden, hoch-qualifizierte Mitarbeiter und wertvolle Marktanteile zu verlieren. Dies erfordert einen gewissenhaften Umgang mit personenbezogenen Daten, der über die rechtlichen Rahmenbedingungen hinausgeht. Denn nicht alles, was legal ist, ist auch ethisch vertretbar.
Ziel muss es also sein, Transparenz und Vertrauen bei den Stakeholdern zu schaffen und unvorhergesehene Risiken proaktiv zu adressieren. Unternehmen müssen sich ein Rahmenwerk geben, um verantwortungsvoll mit Daten umzugehen. Dies sichert auch Wettbewerbsvorteile. Initiativen im Bereich Digitale Verantwortung könnten dabei folgende Aktivitäten umfassen.
Verbindliche und globale Regelungen zum Schutz personenbezogener Daten von Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten
Etablierung eines Datenschutz-Beauftragten: Bei größeren Unternehmen sollte dies eine Person in jedem Land in Europa sein
Ein etabliertes Informationssicherheitsmanagement
Umfassende Sicherheitslösungen für Kunden wie bizhub SECURE
Regelmäßige Sicherheits- und Compliance-Trainings für Mitarbeiter
Interne Weiterbildung und externe Forschungskooperationen bauen Wissen und Skill Sets auf
Das Beispiel der Google-Suche zeigt deutlich: Auch der Einsatz digitaler Technologien kann negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima haben. Eine der Hauptformen der digitalen Verschmutzung wird als "ruhende Verschmutzung" bezeichnet. Diese ist auf die Speicherung von E-Mails zurückzuführen. Sie trägt in hohem Maße zum Klimawandel bei - und jeder Einzelne trägt kräftig dazu bei. Was können Unternehmer also tun, um die digitale Verschmutzung zu reduzieren?
Ausgestaltung der internen IT-Strukturen unter ethischen Gesichtspunkten
Verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien
Sichere Kühlung von Rechenzentren
Digitalisierung hat das Potenzial ein echter "Game Changer" für sozialen Aufschwung zu sein: Produkte, Dienstleistungen und Prozesse werden verbessert, um negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu reduzieren. Gerade im Bereich der sozialen Innovationen bieten digitale Technologien eine große Chance. Folgende Projekte können dabei als Beispiele genannt werden:
Integration digitaler Technologien in Kerntechnologien des Unternehmens
Unterstützung von Reformen der Arbeitsorganisation im Unternehmen
Nutzung digitaler Technologien, um die Umweltauswirkungen der eigenen Produkte und Lösungen zu reduzieren
Einbeziehung interner und extern Stakeholder, um neue Formen der Kommunikation und des Austauschs zu schaffen
Unabhängig von Alter, Geschlecht und körperlicher Beeinträchtigung sollen digitale Technologie zugänglich für alle sein - digitale Integration ist das Stichwort. Denn Digitalisierung trägt auch zum Wohlstand und zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft bei. Um digitale Technologien für alle zugänglich zu machen, setzen wir uns für folgende Initiativen ein:
Digitale Technologien, um die Work-Life-Balance der Mitarbeiter zu verbessern, z. B. Lösungen, für mobiles Arbeiten und Home-Office.
Digitale Expertise und Kooperationen für soziale Zwecke, z. B. die Partnerschaft mit Bildungseinrichtungen zur Förderung von Mädchen und Frauen in IT-nahen Berufen.
Barrierefreiheit für Produkte, Lösungen und Services, z.B. für unsere Drucksysteme im Rahmen des "Universal Design"-Ansatzes
Eine verantwortungsvolle Digitalisierung ist Herausforderung und Chance zugleich. Dies zeigen auch die vielen Vorteile, die eine umfassende Digital Responsibility Strategie bringt.
Unternehmenseigene Risiken hinsichtlich der digitalen Transformation (Compliance, Reputation etc.) reduzieren
Datengetriebene Geschäftsmodelle und Innovationen, die von Kunden akzeptiert werden
Werden Sie der gesellschaftlichen Nachfrage nach einem transparenten, selbstbestimmten und verantwortlichen Umgang mit Daten, digitalen Anwendungen und datengetriebenen Produkten gerecht
Gerüstet für die wachsenden Anforderungen qualifizierter Arbeitnehmer an Sie als Arbeitgeber
Solide Vertrauensbasis mit Stakeholdern und gestärkte Beziehungsebenen mit Kunden, Partnern und Lieferanten
Langfristige Wettbewerbsvorteile sichern
Digital Responsibility ist Voraussetzung für Unternehmen, um in Sachen Digitalisierung nachhaltig erfolgreich zu agieren. CDR spürt ethische Spannungsfelder auf und räumt mögliche Risiken im Vorfeld aus dem Weg. Und das senkt letztlich auch Kosten. Eine regelmäßige Prüfung und Auseinandersetzung mit digitaler Nachhaltigkeit stärkt zudem die Reputation und die Marke des Unternehmens.
| 21. Sep 2020
| 30. Aug 2021